Swis Nature

Donau-Auen National Park

Heim einer umfangreichen Anzahl an Arten

Natur: Flora, Fauna, Lebensräume des Donau-Auen Nationalparks – Heim einer umfangreichen Anzahl an Arten

Die Lebensader dieser Umgebung ist die Donau. Eine Vielzahl an Auengewässerkörpern sind miteinander verbunden und abhängig vom Grundwasserniveau. Man differnziert zwischen freifließenden Seitenarmen und verschlammten, ehemaligen Nebenflüssen. Innerhalb dieser sind satte Auwälder vorzufinden. Ein besonderer Standort sind so genannte Trockenhabitate. Mitten im Wald liegende Wiesen, manche davon sind tatsächlich von Menschen vor Jahrzehnten geschaffen worden, bieten Lebensraum für eine hohe Zahl an Arten.

Die Nebenflüsse des rechten Donauufers sind sehr dynamische Gewässer. Hier drückt sich die Donau gegen die Felshänge des Wiener Beckens. Stömendes Wasser formt Steilufer an den Prallhängen, welche hauptsächlich von Eisvögeln zum Brüten genutzt werden. Biber bevorzugen ebenfalls für den Bau ihrer Burgen ebensolche Böschungen. In diesen Wasserläufen sind Wasserpflanzen selten anzufinden. Von Fluten umgerissene Bäume bereichern diese Habitate. Das Totholz ist ideal als Unterschlupf und zur Nahrungssuche für Insekten geeignet, Eisvögel und andere Raubvögel nutzen diese umgestürzten Bäume aber auch als Aussichtspunkt.

Im Gegensatz zu den Steilufern werden Sand- und Kiesbänke an den Gleithängen des Flusses geformt. Pionierpflanzen wie die Weide oder Schwarzpappel, aber auch Spezialisten wie den Schlammling (Limosella aquatica), einer der kleinsten einheimischen Blütenpflanzen haben hier die Chance sich anzusiedeln.

Die einstigen Nebenflüsse der linken Uferseite der Donau sind fast ausschließlich verschlammt. Das Wasser der Donau durchfloss diese Gewässer ebenfalls, aber durch die Verlagerung des Hauptstroms und den Regulationsmaßnahmen sind diese zu stehenden Gewässern mit üppigem Pflanzenwachstum geworden. Heutzutage findet man hier Europas reichhaltigstes Wasser- und Sumpfpflanzenökosystem.

Die Altwasser bilden obendrein Lebensraum für Wasserinsekten, Amphibien, Sumpfschildkröten, Schlangen aber auch einer Vielzahl an Fischen und Wasservögeln wie der Großen Dommel oder dem Rohrsänger. Typisch hierfür sind Röhrichte, Teichrosenfelder und verschlammte Gebiete bedeckt mit mehrjährigen Kräutern.

Die Wälder entlang der Donau werden in zwei Hauptgruppen geteilt: Weichholz- und Hartholzaue. Arten der Weichholzaue wie der Weide, Pappel oder Erle vertragen häufige Überflutungen, wohingegen Eichen, Ahorn, Eschen und Linden die Hartholzaue bilden. In den Auwäldern des Nationalparks sind gefährdete Baumarten wie die Silberweide (Salix alba) und die Schwarzpappel (Popolus nigra) häufig anzutreffen. Waldarbeiten sind in dem Nationalpark untersagt, lediglich Wiederherstellungsmaßnahmen dürfen durchgeführt werden. Das einzige Individuum, das hier Bäume fällen darf ist der Biber!

Unverwechselbare Vegetationsökosystem haben sich auf den regelmäßig überfluteten, nährstoffreichen Auwiesen ausgebildet. Infolgedessen haben seltene Tierarten wie der Wachtelkönig neue Lebensräume gefunden, da ihre Biotope durch die moderne Landwirtschaft zerstört wurden. Des Weiteren findet man auch ungewöhnlich trockene Standorte, so genannte Trockenhabitate. Diese Lebensräume sind savannenähnlich und beherbergen sehr besondere Tier- und Pflanzenarten. Charakteristische Vertreter hierfür sind der Sanddorn, Federgräser und eine Vielzahl an Orchideen. Allerlei Spinnenarten, Bodenkäfer und Ameisen gedeihen hier und sogar Gottesanbeterinnen können, wartend auf ihre Beute, an Grashalmen gefunden werden.

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