Von der traditionellen nachhaltigen Landnutzung zum Ökotourismus

Seit der Antike war die Donauregion dicht besiedelt und der Fluss wurde genauso wie das angrenzende Land vom Menschen genutzt, nicht nur für den Handel oder die Fischerei, sondern auch für die Goldwäsche oder den Bau von Wassermühlen. Die nahegelegene Auenwälder stellten viel Wild und Holz zur Verfügung. Leider wurden die sanfteren Nutzungsarten durch die intensive Waldbewirtschaftung mit großflächigen Kahlschlägen und die Aufzucht hybrider Pappelmonokulturen mit kurzer Umtriebszeit ersetzt. Auch die traditionelle kleinbäuerliche Bewirtschaftungsformen wurde aufgegeben (Beweidung mit Nutztieren, Mahd der Auenwiesen, Schneitelung der Baumweiden für Brennholz und als Grundmaterial für die Korbflechterei) und die Landwirtschaft wurde mit all den negativen Folgen des Einsatzes von Maschinen und Chemikalien intensiviert. Heute kann man Bestrebungen zur Rückkehr zu traditionellem Wirtschaften beobachten. Als anschauliches Beispiel gilt die Veľkolélsky-Insel, wo Naturschützer erfolgreich die Viehbeweidung (mit Kühe, Ziegen, Schafe und Pferde), den Schnitt der Mähwiesen und das Schneiteln der Weiden wiederbeleben. Gleichzeitig wird dort die natürliche Baumartenzusammensetzung wieder hergestellt (durch das Aufpflanzen heimischer Auenbäume und die Entnahme eingebürgerter und nichtheimischer Arten), während gleichzeitig die Sanierung des Wasserhaushaltes von Veľkolélske gelang. All dies trug dazu bei, der Öffentlichkeit ein reichhaltiges Angebot im Ökotourismus bereitzustellen – darunter der Besuch des örtlichen Kleinzoos mit Tieren des Bauernhofes, das Reiten auf Hucul-Pferden, geführten Exkursionen, die Vogelbeobachtung, Rudern, Fahrradfahren und anderes. Dank der günstigen Lage werden die Donauauen von einer großen Anzahl von Touristen aus der Hauptstadt Bratislava, der gesamten Region sowie von ausländischen Besuchern aus ganz Europa aufgesucht. Dieses Gebiet liegt direkt am internationalen Radweg Eurovelo 6 (Donau-Radwanderweg) und ist auch per Boot zu erreichen. Die Donauauen locken auch viele Vogelliebhaber, da die Flussarmsysteme in einem bedeutenden Vogelzugkorridor liegen und einen Überwinterungsort für Wasservögel darstellen. Die Donau und ihre Nebenflüsse werden häufig für den Wassersport genutzt – Kanu- oder Kajakfahren, Schwimmen und Angeln. Naturliebhaber werden auch durch die wertvollen Naturschutzgebiete angelockt.